Panikattacken im Urlaub – Warum sie oft schlimmer werden (und was du tun kannst)

Urlaub – das bedeutet für viele: Entspannung, Sonne, Freiheit. Doch für Menschen mit Angststörungen oder Panikattacken kann genau das Gegenteil passieren. Statt Leichtigkeit kommt plötzlich Enge in der Brust, Atemnot, Herzrasen – und das ausgerechnet im Urlaub, wo eigentlich alles „gut“ sein sollte. Warum ist das so?


Warum Panikattacken im Urlaub oft schlimmer sind

1. Der plötzliche Stressabfall

Im Alltag hält uns oft der Stress „funktionierend“. Wenn der Stresspegel im Urlaub plötzlich sinkt, hat das Nervensystem Raum, aufgestaute Anspannung zu verarbeiten – manchmal in Form von Panik.

> Der Körper holt auf, was er lange unterdrückt hat.

2. Verlust von Kontrolle und Routine

Zuhause gibt es Routinen, sichere Orte, gewohnte Abläufe. Im Urlaub: neue Umgebung, fremdes Essen, andere Zeitzonen.
Für Menschen mit Angst bedeutet das oft: Verlust von Sicherheit.

> Das Gefühl, „nicht entkommen“ zu können (z. B. im Flugzeug, Hotelzimmer oder auf Ausflügen), kann Panik triggern.

3. Erhöhte Erwartungshaltung

„Jetzt muss alles perfekt sein!“ – dieser Druck, im Urlaub unbedingt entspannen zu müssen, kann genau das Gegenteil bewirken.
> Angst vor der Angst („Was, wenn ich wieder eine Attacke bekomme?“) verstärkt die Symptome.


Was du tun kannst – auch schon vor dem Urlaub

Vorbereitung ist alles:

  • Plane vorausschauend: Wähle ruhige Unterkünfte, flexible Reiserouten, sichere Rückzugsorte.

  • Nimm bewährte Strategien mit: Atemtechniken, Musik, beruhigende Routinen.

  • Wenn nötig: Kläre vorab medizinische Versorgung am Urlaubsort.

Im Akutfall:

  • Konzentriere dich auf den Moment: Boden unter den Füßen spüren, Umgebung bewusst wahrnehmen.

  • Atme langsam: z. B. 4 Sekunden ein – 6 Sekunden aus.

  • Sage dir innerlich: „Das ist unangenehm, aber nicht gefährlich. Es geht vorbei.“

Sei nachsichtig mit dir selbst:

Panikattacken sind keine Schwäche – sie sind ein Signal deines Körpers, dass etwas zu viel war.
> Du darfst auch im Urlaub Grenzen setzen, Nein sagen und für dich sorgen.


Fazit: Du nimmst dich mit – auch in den Urlaub

Auch wenn es frustrierend ist, dass Panikattacken im Urlaub stärker auftreten können – es ist nichts Ungewöhnliches. Und vor allem: Du bist nicht allein damit.
Mit ein wenig Vorbereitung, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl kannst du lernen, auch im Urlaub sicher mit deiner Angst umzugehen.


Wenn du magst, schreibe ich dir gern eine Checkliste „Panik-Notfallkoffer für unterwegs“ – sag einfach Bescheid.